Der Mensch, wie wir ihn kennen, ist ein zerstückeltes Wesen, abgesondert von der Einheit, hinab gestürzt und in den Stoff involviert, dem Satan näher als Gott. Tradierte Heldenwege zeigen das Bestreben, den Rückweg in das überweltliche Reich der Gottheiten zu meistern. Damit erweist sich der mutgewaltige Held als Inbegriff eines religiösen Menschen, denn er schließt das Übersinnliche in seinem Bewusstsein ein. Die Mythen der Heroen offenbaren auf spektakulären Symbolebenen die Erhebung des Seins und sogar die Apotheose. Die Illustration oben zeigt Perseus, wie er der Medusa den Kopf abgeschlagen hat. Sie war eine der drei Gorgonen, die jeden zu Stein werden ließen, der ihnen in das Antlitz blickte. Athene half Perseus mit einem spiegelnden Schild, um die Medusa zu sehen, ohne ihr direkt in das Gesicht zu schauen. Nach der Enthauptung kann die Summe der materiellen Verhaftung, die als schlangenhaarige Medusa Gestalt angenommen hatte, ihn nicht mehr erstarren lassen. Wer das Spiegelgesetz kennt und in all seinen Meinungen und Handlungen berücksichtigt, erweitert den Horizont seines Weltbildes. Das Ergebnis offenbart die Freiheit von Weltverhaftung und Knechtung durch einseitige und mehrheitlich propagierte Lehrsätze. Irrtümlicherweise werden heutzutage Mythen wie schädliche Parasiten bekämpft. Von der Heils- und Seelenlehre der Mythologie nimmt das Gros der Gesellschaft immer mehr Abstand. In ein paar Jahrzehnten könnten viele Fakes auf den Plattformen des Internets stehen, wie z.B.: „Perseus schlug der Medusa das Haupt ab und gründete das Designerhaus Versace, dort versuchte Donatella Versace wie die Medusa auszusehen.“ Heute lachen wir noch darüber, aber im Zuge der Entmythologisierung und der allgemeinen geistigen Verarmung liegen solche Irrtümer im Trend. Nur der Einzelne vermag sich insgeheim das Recht zu bewahren, Mythologeme zu kennen und sich an ihnen aufzurichten, wie die Schlangen am Caduceus des Hermes.