Die Hybris des modernen Menschen hat ihn dazu gebracht, dass er alles, was er früher in der Dimension der Religiosität verankert sah, nun der Erklärbarkeit des Verstandes und der Wissenschaft unterwirft. Das Heilige an sich wird abgeschafft und Religion auf soziologische Begebenheiten reduziert. Das Geistige von Gott herkommend hat dadurch keine Chance mehr, in die Herzen der Erdbewohner durchzudringen. Bedauerlicher Weise ist für den Rationalen der omnipotente Gott und Schöpfer von Himmel und Erde zu einem überholten Model geworden, womit in grauer Vorzeit der Versuch unternommen wurde, Entstehung und Funktion der  Welt zu erklären. Das Heilige ist aber erfahrbar, und es verleiht dem Individuum letztlich den höheren Sinn seiner Existenz. Es gehört freilich Mut dazu, sich einer Heilslehre hinzugeben. Gelingt es dem Menschen nicht, sich das Überirdische zu erschließen, wird am Ende seine Seele verhungern. Die Antwort auf die menschlichen Probleme der heutigen Zeit kann deshalb nur lauten: „Wende dich wieder dem Heiligen zu, denn ohne Rückbindung daran bist du aus höherer Warte ein Nichts und wirst trotz vermeintlicher Erfolge durch wissenschaftliche Fortschritte vergeblich um den wahren Urgrund deines Daseins ringen.“ Im philosophischen Exkurs dieses Vortrages wird aufgezeigt, wie wichtig alle Formen von Sakramenten sind, um den Sinn des Lebens zu finden. Denn nur im heiligen Kultus kann sich Gott dem Menschen offenbaren.

 

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