Samstag, 5. März 2022, 19:30 Uhr
NOMEN EST OMEN
Der Name als Lebensauftrag
Gabriele Quinque
Ort: Logenhaus, 2. Stock, Kaiserstr. 37, Frankfurt am Main
Eintritt frei
Eliphas Lévi: „Von dem, der fast ein Gott werden will, kann man verlangen, etwas mehr als ein Mensch zu sein!“ Dieses „mehr zu sein“ beginnt mit der Selbsterkenntnis, die zunächst leicht zu erlangen scheint. Aber Selbsterkenntnis umfasst alles, was zur Person gehört. Der Charakter, die Umgebung, die zugehörigen Menschen, das Aussehen, der Gang, das Schicksal, die Symptome und nicht zuletzt der Name sind Hilfsmittel zur Selbsterkenntnis. Onomatologie oder Onomastik – das ist Namensforschung. Der Name ist wie ein Kleid, das ein Leben lang hält und von Jahr zu Jahr besser zu Gesichte steht. Aus einem metaphysischen Blickwinkel gibt es keinen Zufall. Ebenso wie man nicht behaupten kann, das Geburtshoroskop sei „zufällig“ so oder so ausgefallen, sollte man dem Auftrag im eigenen Namen nicht davonlaufen, indem man die getroffene Wahl nur den Eltern vorbehält. Der Name existiert vielleicht bereits vor der Erscheinung der Person, denn auch hier gilt: „Im Anfang war das Wort…!“ Man könnte sich vorstellen, wie die inkarnierende Seele das Bewusstsein von Mutter und Vater umweht, um die Eltern zu dem richtigen Vornamen zu inspirieren. Der Name soll das machtvolle Mantra werden, das als verheißungsvoller Vorbote den Lebensweg der verkörperten Seele wie eine geheime Melodie begleitet. In jedem Namen verbergen sich Buchstaben, Silben, Zahlen, Mythen und tragfähige Symbole, die jene Rolle verdeutlichen, welche der Mensch auf seiner Lebensbühne spielen möchte. „Nomen est omen“ – Der Name ist ein Zeichen. Wohl dem, der das Zauberwort des Namens als Analogie seines rechten Wirkens im Leben einsetzt.