FMG - Förderkreis für Mythologisches Gedankengut e.V.

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Veranstaltung:

Samstag, 4. Juni 2022, 19:30 Uhr

SIE HORCHEN AN DEN TÜREN
Ruchlose Frauen im Alten Testament

Gabriele Quinque


Ort: Logenhaus, 2. Stock, Kaiserstr. 37, Frankfurt am Main

Eintritt frei

Um den Monotheismus zu festigen, löst man Gott im Judentum aus der Geschlechtsdualität tradierter Religionen und gesteht ihm als zeugende Gottheit die reine Männlichkeit zu. Die Frau rückt auf diese Weise aus dem Himmelsgewölbe auf die Erde und erfährt dort im Exil eine Verknüpfung mit der Triebseele, also mit allen Untugenden, die einst der Büchse der Pandora im Hellenismus entströmten. Mutter – aufnehmender Kelch – Gebärmutter – Materie – Absonderung – Zerstörung – Tod – so definiert sich die weibliche Kette. Daraus ergibt sich das Frauenbild jüdischer Patriarchen.

Die Rabbinen sagen: Herr, ich danke Dir, dass Du mich nicht als Frau geschaffen hast. Oder: Der Herr gab dem Menschen zehn Einheiten an Worten, die Frau nahm sich neun davon. Volkstümlich scherzen wir: Ein Mann, ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch! Der Archetypus der Weiblichkeit gilt als besitzergreifend, neugierig, ruchlos, eitel, neidisch, eifersüchtig und findet in der Hure Babylon ein Abbild. Diese schmückt sich außen mit Gold und Edelsteinen, bleibt aber in ihrer Seele unschön. Das AT sagt uns in seinen Geschichten: Frauen handeln überwiegend instinktiv, und was das Schlimmste ist, sie horchen an den Türen! Auch greifen sie häufig unerwartet und massiv in das Geschehen ein. Ihre Mittel sind raffiniert und unehrenhaft, jedoch stets von radikaler Wirksamkeit. Die Bibel beschreibt in ihren Gleichnissen die Stufen der menschlichen Bewusstseinsentfaltung. So verhält sich der irdische Anteil unserer Persönlichkeit immer ruchlos d.h. ungehorsam und ist durch seine Eitelkeit blind für die Sorgen seiner Mitmenschen. Auch horcht der niedere weibliche Anteil tatsächlich aus Neugier, Eifersucht oder Missgunst an den Türen, bzw. checkt das Smartphone des Partners. Dann befinden wir uns mit unserer lunaren Hälfte auf der Bewusstseinsstufe des AT. Wir haben noch nicht gelernt, den nächsten zu lieben wie uns selbst, weshalb Listigkeit oder Rachegelüste das Regiment übernehmen. Im NT setzt Salome, die Tochter Herodias, dem Reigen der tötenden Frauen durch die Enthauptung des Johannes einen Schlussstrich. Alle anderen Frauen im NT gleichen der geläuterten Maria, welche die Schuld der Eva zurückgenommen und zu AVE Maria umgekehrt hat. Nach diesem Vortrag sollte für jeden das folgende Zitat greifen:


„Wie wirst du, Mensch, der Mächte, die du beschworen hast,
geistig Herr? Das ist die Frage der abendländischen Menschheit. Steht
eine Kultur auf dem Höhepunkt  ihrer materiellen Hybris, dann ist sie vor
die Wahl gestellt, entweder von den dämonischen Mächten, die sie selbst
entbunden hat, zerstört zu werden, oder die Kraft des göttlichen
Liebewillens in einer neuen Geistesordnung zu bändigen.“ (Jakob Lorber)

Ort: Logenhaus, 2. Stock, Kaiserstr. 37, Frankfurt am Main
 
Kosten: Spenden nach eigenem Ermessen